Fotovers-Andacht: „Im Stillsein und Vertrauen liegt eure ganze Kraft.“ (Jesaja 30,15)

Kraft hat normalerweise etwas mit Bewegung und Energie zu tun. Doch dazu scheint das, was Jesaja hier vorschlägt, nicht ganz dazu zu passen. „Stillsein“ und „Vertrauen“ – was hat das mit Kraft zu tun? Da passiert ja gar nichts! Genau denselben Eindruck könnte man auch bei den Bäumen auf diesem Bild bekommen. Sie wirken trist und leblos. Das ganze Bild macht deshalb einen sehr ruhigen Eindruck. Nichts scheint hier vorwärts zu gehen. Fast ein bisschen trostlos.

Trotzdem weiß man, dass die Bäume im Frühling wieder austreiben werden. Alles, was hier benötigt wird, ist Zeit. Das hat mich auch an mein Leben als Christ erinnert. Auch hier gibt es Durststrecken zu überwinden, die manchmal sehr herausfordernd sind. Wie schnell werde ich dann ungeduldig und fange an, mit Gott zu hadern und mich selbst zu bemitleiden. Aber diese Phasen sind nicht nur mühsam, sondern gehören zum Leben als Christ einfach dazu. Wenn man diesen Vers ernst nimmt, kann man davon sogar profitieren. Denn im Rückblick können diese Zeiten sogar Kraft geben und meinen Glauben vertiefen. Zumindest habe ich das gerade in schwierigen Zeiten so erlebt.

Ein weiterer Gedanke: „Stillsein“ und „Vertrauen“ liegen nicht unbedingt nahe, wenn etwas nicht so läuft, wie es soll. Die erste Reaktion ist doch normalerweise, mich besonders anzustrengen und in Aktivismus zu verfallen. Damit tue ich genau das Gegenteil dessen, was hier empfohlen wird. Vielleicht heißt das stattdessen, mir genau dann Zeit zum Bibellesen zu nehmen, wenn ich gerade ganz viele andere Dinge im Kopf hätte, die unbedingt gemacht werden sollten. Gerade dann ist es sinnvoll, Zeit für meine Beziehung zu Gott einzuplanen. Auch wenn sich die Termine aneinanderreihen, ist es wichtig, den Blick immer wieder auf Gott zu richten. Denn daraus erwächst Kraft, die auch in den manchmal stressigen Alltag hineinreichen kann.

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