Fotovers-Andacht: „Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt.“ (Kolosser 4,6)

Salz ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Die meisten Speisen werden interessanter, wenn etwas Salz verwendet wird. Hat man es einmal vergessen, fällt das sofort auf. Man kann die Gerichte zwar essen, aber sie schmecken einfach fade. Etwas Entscheidendes fehlt.

Doch in diesem Vers geht es nicht um Küchenrezepte. Es geht darum, ansprechend und authentisch von unserem Glauben weiterzuerzählen. Die Begeisterung, die wir für den Glauben haben, soll sich auf andere übertragen. Auch sie sollen erkennen, wie wertvoll und lohnenswert ein Leben als Kind Gottes ist. Unsere Rede soll deshalb ansprechend, freundlich – aber auch klar und mit dem entsprechenden Pepp gewürzt sein. Wir sollen unserem Gegenüber nicht nach dem Mund reden. Doch unser Gesprächspartner soll Lust bekommen, mehr zu hören und das Interesse soll aufrechterhalten und vertieft werden.

Paulus erwartet nicht, dass wir alle zu humorvollen, spritzigen und abwechslungsreichen Rednern werden, auch wenn dies bestimmt in manchen Fällen hilfreich ist. Er ermutigt und bestärkt uns aber darin, kein uninteressantes Geschwätz von uns zu geben. Denn Paulus geht es um das „Geheimnis Christi“ (Kol. 4,3; Luther 84). Er möchte auf eine Art von Christus reden, die anderen Lust macht, den Glauben für sich zu entdecken. Der Glaube ist zwar ein „Geheimnis“, doch gerade deshalb können Menschen, die dieses Geheimnis schon für sich entdeckt haben, anderen dabei helfen, es ebenfalls zu finden. Sie können Mut machen, sich auf das Wagnis des Glaubens einzulassen und auf diesem Weg unterstützen.

Oft kann uns auch im Gebet durch den Heiligen Geist klar werden, was unser Gegenüber gerade braucht und welche Worte für ihn hilfreich und weiterführend sind. Durch das intensive Gespräch mit Gott und vor allem das Hören auf ihn kann ich mich von ihm leiten lassen und erkenne, mit welchen Worten ich mein Gegenüber am besten erreichen kann. Denn der Heilige Geist selbst wird mir die Worte in den Mund legen (s. Lk.12,12), mit denen ich mein Gegenüber weiterbringen kann. Gott selbst wird „eine Tür für das Wort“ (Kol.4,3; Luther 84) auftun, durch die ich dann staunend gehen darf.

Damit sind auch äußere Beschränkungen kein Thema mehr. Paulus war zu der Zeit, als er den Kolosserbrief schrieb, in Gefangenschaft. Trotzdem konnte Gott ihn gebrauchen, um sein Wort zu verbreiten. So kann Gott auch mir die Worte schenken, die für mein Gegenüber genau richtig sind. Auch wenn ich selbst vielleicht nicht von Anfang an weiß, was ich sagen soll. In der Gewissheit, dass Gott selbst die Führung übernimmt, brauche ich deshalb keine Angst davor zu haben, über den Glauben zu reden und so in meiner Umgebung „Salz“ zu sein.

Zu dieser Andacht passen folgende Artikel