Fotovers-Andacht: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16)

Dieser Vers ist in die Bergpredigt eingebettet. Das ist eine der bekanntesten Reden oder Predigten Jesu, deren Inhalt teilweise sehr herausfordernd ist. Alles, was wichtig ist, scheint in dieser Predigt zusammengefasst. Darin geht es auch um das Thema Werke. Ein Thema, das sehr heikel ist und viel Fingerspitzengefühl erfordert. Darüber kann man sich unheimlich viele Gedanken machen – und man kann „auf beiden Seiten vom Pferd fallen“.

Man kann sich auf den Standpunkt stellen: Gnade ist das einzige, was zählt – und alles andere, damit auch die Werke, ist egal. Wenn das so wäre, kann ich mich bequem zurücklehnen und gar nichts tun. Oder man kann sich sagen: Hier steht, dass ich gute Werke tun soll. Also muss ich gute Werke tun, damit ich gerettet werde. Was ist also richtig? Darauf gibt es keine einfachen Antworten.

Aber was steht in diesem Vers genau? Man soll sein Licht leuchten lassen. Dass dieses Licht da ist, wird gar nicht in Frage gestellt. Wenn wir mit Jesus leben, leuchten wir automatisch. Wir können gar nicht verhindern, dass wir mit unserem Lebensstil auffallen. Diesen Gedanken finde ich sehr beruhigend und tröstlich. Wir fallen nicht auf, weil wir uns anstrengen oder irgendwelche besonderen Aktionen planen. Dass wir auffallen, lässt sich gar nicht verhindern.

Außerdem wird hier auch klar, worauf das alles letztendlich hinauslaufen soll: Die Menschen sollen unsere guten Werke sehen – und unseren Vater im Himmel preisen. Es geht also nicht darum, dass wir gepriesen oder gelobt werden. Unsere Taten sollen dazu führen, dass Gott gelobt und verherrlicht wird. Eine hohe Verantwortung aber auch ein großer Vertrauensvorschuss! Da muss ich mich immer wieder fragen, ob mein Lebensstil wirklich zu diesem Ziel beiträgt. Wenn ich dann feststelle, dass einige Dinge nicht so ganz zusammen passen, kann ich sie mit Gottes Hilfe bereinigen und so noch heller leuchten.

Wenn ich das auf mein Leben übertrage, heißt das: Wenn ich mit Jesus lebe, werde ich mehr und mehr anders reagieren, andere Prioritäten setzen und andere Ziele verfolgen. Genau das sind die Werke, von denen die Bibel redet. Wenn ich mit Jesus lebe, wird das zwangsläufig auffallen. Aus der Verbindung zu ihm entstehen die Werke, die die Bibel meint.

Dann habe ich die Wahl: Entweder ich versuche krampfhaft, möglichst wenig aufzufallen. Oder ich akzeptiere, dass ich mit meinem Lebensstil auffallen werde und nutze das, um auf Jesus hinzuweisen. Um wieder im Bild zu bleiben – es leuchte ja nicht ich, sondern Jesus scheint durch mich. Deshalb darf ich darauf vertrauen, dass er mehr und mehr durch mich hindurch scheinen wird und so Menschen auf ihn hingewiesen werden.

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