Fotovers-Andacht: „Seid in ihm verwurzelt und baut euer Leben ganz auf ihn. Bleibt im Glauben fest und lasst euch nicht von dem abbringen, was euch gelehrt worden ist.“

Zum einen spricht aus dem Kolosserbrief viel Dank und Freude darüber, dass in Kolossä eine Gemeinde entstanden ist, die trotz aller Schwierigkeiten den Glauben an Christus bewahrt hat. In diesem Punkt kann Paulus sich über die Gemeinde freuen. Sie steht fest gegründet und hat tiefe Wurzeln – so wie der Baum auf diesem Foto.

Doch auf der anderen Seite wird hier auch deutlich, dass Paulus sich große Sorgen macht. Er befürchtet, dass Menschen versuchen werden, die Gemeinde durch Betrug durcheinander zu bringen. Da er nicht vor Ort ist, fällt es ihm auch schwer, hier etwas entgegen zu setzen. Umso eindringlicher ist deshalb der Apell, den Paulus hier niederschreibt. Man spürt förmlich, wie sehr ihm diese Gemeinde am Herzen liegt und wie wichtig sie ihm ist. Deshalb versucht er, so gut es ihm aus der Ferne möglich ist, auf sie einzuwirken.

Konkret geht es hier wohl um Menschen, die behaupten, Jesus sei zwar gut – aber man brauche noch mehr. Einfach „nur“ an Jesus zu glauben reiche nicht. Ohne zusätzliche Ideen und Gedankengebäude sei es unmöglich, das Christsein in seiner ganzen Tiefe zu verstehen. Doch Paulus stellt sich ganz klar gegen diese Philosophie: „In Christus wohnt wirklich und wahrhaftig die Heilsmacht Gottes in ihrer ganzen Fülle, und durch ihn wird euch die Fülle des Heils zuteil, nicht durch irgendwelche anderen Mächte“ (Kolosser 2, 9-10, GNB). Das heißt im Klartext: Durch Christus haben wir schon alles, was wir brauchen und müssen nicht weiter suchen. Wir dürfen mit dem, was wir haben, zufrieden sein. Denn so simpel und einfach das Christsein auf den ersten Blick erscheint – so einfach ist und bleibt es auch. Jesus ist genug!

Anschließend malt Paulus aus, was der Tod Jesu am Kreuz bedeutet und dass nichts und niemand etwas hinzufügen oder wegnehmen kann. Wenn wir dieses Geschehen und die Auferstehung Jesu für uns persönlich in Anspruch nehmen, ist von unserer Seite alles getan.

Durch verschiedene Bilder versucht Paulus im Anschluss, diesen Punkt noch deutlicher zu machen. Sein Fazit: Christsein ist ein Geschenk, das wir nur annehmen brauchen und uns nicht verdienen können! In diesem Zusammenhang geht Paulus auch darauf ein, dass vermeintlich fromme Rituale, spezielle Essgewohnheiten oder sogar Visionen und Engelserscheinungen dem nichts hinzufügen können (Kol. 2,18). Im Gegenteil: Hier besteht sogar die Gefahr, stolz darauf zu werden. Doch so war das Christsein nicht gemeint.

Es gibt eben keine Frömmigkeitsskala auf der man höher oder niedriger stehen könnte. Das sollten auch wir uns so manches Mal vor Augen halten. Denn letztendlich läuft alles auf die Frage hinaus, wie ich zu Jesus stehe. Das ist der entscheidende Punkt. Darüber sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen. Alle anderen Fragen der Lebensführung sind dann eine Konsequenz daraus, und nicht etwa die Voraussetzung, um dieses unverdiente Geschenk annehmen zu können. So fordert mich diese Bibelstelle heraus, mir Gedanken über den Stellenwert Jesu in meinem Leben zu machen.

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