Sprüche, Prediger, Hohelied, Weisheit
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Das Hohelied Salomos
Allegorische Deutung erfährt dieses Liederwerk wohl in der jüdischen als auch christlichen Tradition. Jedoch sind neuere Deutungen moderner Exegeten dahingehend ausgeweitet, das Liebesleben in der Ehe zu verstehen. Es sei unbeabsichtigt gewesen vom Verfasser, Allegorien oder Parallelen wie zu dem Jesaiabuch etwa, aufzunehmen. Dennoch kann man das Hohelied als Allegorie den prophetischen Schriften zuordnen oder aber den Septuaginta - und dem Vulgata - kaum zugeben. Die Ordnung in diesen Liedern ist ihre kompositorische Unordnung. Ihre dauernd wechselnden Stile lassen vermuten, dass dieses Werk aus verschiedenen Epochen nach der Rückkehr aus dem Exil etwa 400 Jahre v. Chr. gesammelt wurde. Wer dafür zeichnet ist unbekannt. Das Vorhandensein des Hohelieds in der Bibel verdeutlicht aber gewiss den Willen Gottes zur menschlichen Liebe die demnach geheiligt ist in einem Offenbaren verschiedener Wege zum Menschen. Es sind Liebeslieder (“Hoheslied” - gleichsam “Lied der Lieder”) in Palästina zu Hochzeitsfeiern ersonnen. Man ging in viele Einzelheiten dabei über bis zur Vereinigung von Mann und Frau. Die Schönheit bewirkt die Anziehung beider Geschlechter und wird in diesem Lied auf und abgesungen. Dieses Lied trägt dazu bei, die von Gott gesagten Genesisworte zu verwirklichen “Liebet und mehret Euch.” Die gegenseitige Verherrlichung äußert sich vor allem aber in den Einfällen des lyrischen Wortes. Dem Orient dient dieses Naturalment jedoch bis heute (im Fundalismus) zur Versklavung der Frau zu Mutterschaft und Sinnlichkeit. Obwohl das “Hohelied” des Liebesdichtung des alten Orients äußerst verpflichtet ist, hat es doch auch am meisten Anlehnung an alte ägyptische Liebeslieder den “Liebesliedern aus dem Stroh” eingebracht. Allen Liebesliedern gemeinsam aber ist mithin die Suche nach der Braut und des Bräutigams nacheinander. Eine wohl immerwährende Tatsache aller Lebewesen...
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