Jesus Sirach
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Sir 37,1-27
Jeder Freund sagt zwar: Ich bin dein Freund, aber einige sind es nur dem Namen nach. Wenn ein Gefährte oder Freund einem Feind wird, so bleibt der Gram bis ans Lebensende. Ach, woher kommt das Übel der Falschheit auf aller Welt? Geht’s gut dem Freund, so freuen sie sich mit ihm. Sie stehen ihm bei, wenn es um den Bauch geht, aber im Kampf verstecken sie sich hinter dem Schild. Denk an den Freund, wenn Du reich wirst. Einige Ratgeber raten zu ihrem eigenen Nutzen. Darum hüte Dich vor dem Ratgeber: Lass ihn nicht über Dich bestimmen, damit er nicht sagt: Du bist auf dem rechten Weg -, selbst aber achtgibt, was vorgeht. Berate Dich nicht mit dem, der Dich missgünstig betrachtet; vor den Neidern verbirg Deinen Plan. Man frag ja auch nicht seine Frau, wie man die Nebenbuhlerin behandeln soll, einen Ängstlichen, wie man Krieg führen oder einen Kaufmann, wie hoch er Deine und seine Ware schätzt, einen Unbarmherzigen, wie man barmherzig, einen trägen Hausknecht, wie viel man leisten kann. Halte Dich an Leute, die gottesfürchtig, Mitleid mit Dir haben, wenn Du strauchelst. Bleibe bei dem, wie Dir dein Herz rät, denn das Herz erkennt oft mehr als sieben Wächter auf der Warte. Rufe Gott, dass er es Dir gelingen lasse. Überleg Dir, was Du tun willst, bevor du anfängst, es zu tun. Denn in allem treten vier Dinge auf: Gutes und Böses, Leben und Tod! und darüber regiert allezeit die Zunge. Mancher hilft anderen, kann sich selbst aber nicht helfen. Mancher rät klug - wird nie gehört - und bleibt ein Bettler, weil er die Gnade und die Weisheit vom Herrn nicht besitzt. Mancher ist nur für sich Ratgeber. Ein Weiser schafft Nutzen und wird gelobt.
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