Fotovers-Andacht: „Über deine Wunder sinne ich nach.“ (Psalm 119,27)

Es gibt immer wieder Situationen die mich zum Staunen bringen. Dabei spielt die Natur nicht selten eine bedeutende Rolle: ein Sonnenuntergang, die Berge, das Meer oder der Frühling, der mich jedes Jahr auf`s Neue fasziniert. Oder auch die Pflanze hier auf dem Foto – diese winzig kleinen Härchen, die Symmetrie, das Wachstum an sich – einfach unglaublich, wieviel Schönes und Wunderbares Gott hier geschaffen hat! Es ist für mich unfassbar, wie die Pflanzen aus winzigen Samen entstehen.

Doch das ist überraschender Weise gar nicht das Thema dieses Psalms. Hier geht es in großer Ausführlichkeit um das Gesetz Gottes. In 176 Versen beschreibt David, wie fasziniert er vom Gesetz Gottes ist. Das überrascht mich sehr. Denn um dieses Thema geht es auch, wenn er hier von den Wundern Gottes spricht. Um ganz ehrlich zu sein: Diese Begeisterung und Faszination für das Gesetz kann ich nur sehr bedingt nachvollziehen. Wenn vom Gesetz die Rede ist, bekomme ich fast zwangsläufig ein schlechtes Gewissen, weil ich dann darüber nachdenke, was ich falsch gemacht haben könnte. Perfekt kann ich eh nie sein! Das muss mir jetzt nicht noch irgendjemand unter die Nase reiben.

Doch auf den zweiten Blick betrachtet, ergibt das durchaus Sinn. Gott hat das Leben unglaublich weise geordnet und er weiß ganz genau, was gut für uns ist. Wenn wir uns an seine Gebote halten, bleiben uns sehr viele schmerzhafte Erfahrungen erspart. Es ergibt schon Sinn, dass uns unser Schöpfer auch eine Gebrauchsanweisung für unser Leben zur Hand gibt.

Obwohl ich das theoretisch weiß, ist das Gesetz nicht mein Lieblingsthema. Häufig ist es auch sehr unbequem mich zu hinterfragen und vielleicht Dinge in meinem Leben korrigieren zu müssen. Das kann mühsam, schmerzhaft und anstrengend sein. Aber ich bin davon überzeugt, dass es ein sehr heilsamer Prozess ist, und dass es sich deshalb lohnt, diesen Weg zu gehen.

Außerdem kommt für uns noch ein weiterer Aspekt hinzu: Wir sollen und dürfen uns an die Gebote halten, weil sie hilfreich und gut sind. Aber das ist nicht das, worauf es letztendlich ankommt. Am Ende steht nicht die Frage: „Hast du alle Gebote gehalten?“ sondern die Frage „Glaubst du, dass ich für dich gestorben und auferstanden bin?“. Wer das glaubt, darf erleben, dass Jesus auch heute noch lebt und uns befähigt, seine Gebote immer mehr zu verstehen.

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