Fotovers-Andacht: „Denn wer sein Leben unbedingt bewahren will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen und wegen der guten Botschaft verliert, der wird es retten.“ (Markus 8,35)

Das Schloss auf dem Foto legt nahe: Hinter dieser Tür befindet sich etwas Wertvolles, das beschützt werden muss. Die Spinnweben an der Tür weisen außerdem darauf hin, dass diese Tür wohl schon längere Zeit nicht mehr geöffnet wurde. Das, was dahinter verborgen ist, scheint also sicher zu sein. Ein beruhigendes Gefühl! Gerne hätte ich einen ähnlichen Ort für alles, was mir wichtig ist. Einen Platz, an dem ich die Dinge, die ich wertvoll finde, sicher aufbewahren kann! Ich denke, es ist sehr menschlich, die Dinge, die für uns wertvoll sind, beschützen zu wollen. Es soll uns niemand diese Dinge wegnehmen können!

Aber hier hat Jesus eine ganz andere Sichtweise, die erstmal gewöhnungsbedürftig und paradox erscheint. Mein Leben verlieren, um es retten zu können? Wie kann das denn funktionieren? Dazu sollte man sich bewusst machen: Man kann sein Leben gar nicht schützen oder bewahren. Natürlich kann ich ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen – aber letztendlich gibt es zu viele Dinge, die außerhalb meiner Macht stehen. Krankheit, Unfälle oder ähnliches können trotz aller Vorsicht passieren, ohne dass ich es verhindern könnte. Deshalb stellt sich die Frage: Wie gehe ich damit um? Bin ich ängstlich und so vorsichtig, dass ich im Extremfall gar nicht mehr normal leben kann? Das wäre ja sicher nicht das, was Jesus mit diesem Ausspruch bezwecken wollte. Deshalb geht er noch einen Schritt weiter: Wer ihm nachfolgt, sich selbst nicht mehr so wichtig nimmt und damit quasi sein Leben verliert, dem schenkt Jesus ein Leben, das in Ewigkeit besteht. Entsprechend kann man seine Ziele und Prioritäten danach ausrichten.

Dann muss ich mich nicht ängstlich an das Leben im Hier und Jetzt klammern und habe die Hände frei, um zu empfangen, was Gott mir schenken möchte – nämlich ewiges Leben. Das heißt natürlich nicht, dass unser irdisches Leben egal wäre. Ich darf mein Leben hier auskosten und es gut gestalten. Entscheidend ist dabei, dass ich das Wichtigste nicht aus den Augen verliere. Mit Blick auf das ewige Leben kann ich die Dinge auf der Erde besser einordnen. Ich kann das Leben hier genießen und gleichzeitig nicht alles davon abhängig machen. Außerdem führt dieses Bewusstsein fast automatisch dazu, dass ich diese befreiende Botschaft auch weitergeben möchte. Und das lohnt sich, weil mein Leben dadurch auch für die Ewigkeit Früchte tragen kann.

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