Fotovers-Andacht: „Auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen“ (Lukas 5,5)

Hoffnung und Vertrauen: Das drückt dieser Bibelvers für mich aus – und auch das freundliche, sonnige Wetter auf diesem Bild. Auch wenn die Nacht vielleicht kalt und ungemütlich war – jetzt bricht ein neuer Tag an. So entsteht die Erwartung, dass der neue Tag vielleicht Hilfe oder Besserung bringt.

Die Erzählung, in die dieser Bibelvers eingebettet ist, schildert einen Tag, der für Simon Petrus und seine Kollegen nicht sehr verheißungsvoll begann. Die Männer waren, wie üblich, fischen. Leider waren sie in der Nacht nicht sehr erfolgreich. So kann ich mir vorstellen, dass die Stimmung sehr gedrückt war: Kaum Fische gefangen und noch dazu sehr müde sehnten sie sich wahrscheinlich nach einem warmen Zuhause. Jetzt erstmal ausruhen und dann überlegen, wie es ohne den erhofften Verdienst aus dem nächtlichen Fischzug weiter gehen kann. Doch mitten in die Sorgen ihres Alltags hinein kommt Jesus und spricht ihn an. Er bittet ihn, noch einmal auf den See hinauszufahren. Nach Jesu Ansprache aus dem Boot heraus an die ihm gefolgten Zuhörer fordert er Simon auf, die Netze noch einmal auszuwerfen.

Ich habe mir die Frage gestellt, wie ich wohl reagiert hätte. Da kommt ein Rabbi, der keine Ahnung von der Fischerei hat, und fordert die Experten auf, noch einen weiteren Versuch zu unternehmen. Wahrscheinlich hätte ich mir sowas gedacht wie: „Oh man! Keine Ahnung von der Fischerei! Wenn ich schon nachts keine Fische gefangen habe – wie unrealistisch ist es dann, dass ich am Tag einen lohnenswerten Fang mache! Da schwimmen die Fische doch viel zu tief! Außerdem reicht`s jetzt echt. Es ergibt einfach keinen Sinn!“

Aber Petrus reagiert anders. Ich weiß nicht genau, was ihn dazu bewogen hat – aber er tut, was Jesus hier vorschlägt und fährt noch einmal auf den See. Er lässt sich auf dieses Wagnis ein. Obwohl es vollkommen widersinnig erscheint, hält er sich an die Anweisungen, die Jesus gibt – und erlebt dann, wie sie einen unglaublich großen Fang machen. Dieses unerklärliche Geschehen erweckt in Petrus Ehrfurcht vor demjenigen, der ihm diese Anweisung gegeben hat. Denn er erkennt: Dieser Jesus ist nicht nur einfach ein Rabbi! Er ist viel mehr! Im Vergleich dazu ist es nur natürlich, dass er sich seiner eigenen Schwächen und Fehler bewusst wird. Simon ist davon überzeugt, dass er nicht würdig ist, mit Jesus Gemeinschaft zu haben und bittet ihn, weg zu gehen. Aber Jesus folgt dieser Aufforderung nicht. Natürlich weiß Jesus um die Schwächen und Fehler des Petrus. Trotzdem gibt er genau diesem Petrus die Verheißung: „Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen!“ Daraufhin setzt Petrus alles auf eine Karte, lässt alles stehen und liegen und folgt Jesus nach.

An dieser Stelle bin ich nochmal ins Nachdenken gekommen. Hätte ich den Mut, so kompromisslos zu sein? Oder hätte ich doch zu viele Bedenken? Denn diese Entscheidung ist tatsächlich sehr weitreichend! Aber der Mut, den Petrus hier hatte, wird belohnt! Das Vertrauen, das er in Jesus setzt, zahlt sich aus! So wird Petrus einer der ersten Jünger und kann dann mit Jesus Unglaubliches erleben. Er übernimmt auch später Verantwortung und kann die Gemeinde durch die ersten stürmischen Jahre führen. Das ermutigt mich, ebenfalls Schritte des Glaubens zu gehen – ohne dabei fehlerfrei sein zu müssen. Denn das finde ich auch sehr beruhigend: Petrus war bei Weitem nicht perfekt – aber Jesus konnte und wollte ihn trotzdem genau so gebrauchen. So darf auch ich darauf vertrauen, dass Jesus mich in seinem Reich einsetzen möchte.

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