Fotovers-Andacht: „So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.“ (Jesaja 48,17)

Gott stellt sich in diesem Vers selbst vor: Herr, Erlöser und Heiliger Israels. Jeder dieser Begriffe macht deutlich, wie groß und unvergleichlich Gott ist. Diese Tatsache soll auch Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben.

So erinnert Gott in diesem Vers daran, dass er die Situation seines Volkes im Blick hat. Er ist nicht abwesend und passiv, sondern er hat ein Interesse daran, dass das Leben seiner Kinder gelingt. Dabei möchte er ihnen helfen und ihnen zeigen, was wirklich tragfähig ist und Bestand hat.

Dieses Wissen soll aber auch dazu führen, dass die Israeliten nach seinem Willen leben. Sie sollen auf dem Weg gehen, den Gott vorgezeichnet hat – so wie auf dem Foto auch die Spuren eines Wanderers ganz klar zu erkennen sind und ich ihnen nur nachzugehen brauche, um ans Ziel zu gelangen. Wenn ich diesen Fußstapfen folge, werde ich ins Licht gelangen und verirre mich nicht in der Dunkelheit des Waldes.

Um loszulaufen muss ich denjenigen, der die Spur gelegt hat, allerdings kennen. Ich muss ihm vertrauen, damit ich mich darauf einlassen kann, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Wenn ich diesen Gedanken auf Gott übertrage, stellt sich die Frage, ob ich Gott vertraue. Denn nur dann werde ich seinen Spuren folgen und ihm damit die Führung meines Lebens übergeben. Somit ist diese Vertrauensfrage existentiell und wird für mein weiteres Leben richtungsweisend und entscheidend sein.

Deshalb ergibt es durchaus Sinn, mich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, ob ich Gott bedingungslos vertraue. Dabei geht es nicht nur um die Entscheidung, das Versöhnungsangebot Jesu für mich persönlich anzunehmen. Das ist nur der erste Schritt, der in der Folge immer wieder zu Entscheidungen führt, bei denen mich Gott zum Vertrauen auffordert.

In diesem Zusammenhang finde ich auch die Verbform interessant, die hier für das Wort „gehen“ gebraucht wird. Denn zum einen kann das Wort, das hier verwendet wird, „gehst“ bedeuten. So hat es Luther ja auch übersetzt. Es enthält gleichzeitig aber auch eine Aufforderung, so dass man dasselbe Verb genauso gut mit „gehen sollst“ übersetzen könnte.

Ich denke, beide Wortbedeutungen haben etwas für sich: Als seine Kinder sind wir schon mit Gott unterwegs und gehen deshalb auf seinem Weg. Gleichzeitig ist dieser Vers aber auch eine Aufforderung, weiterhin auf diesem Weg zu bleiben und auch die nächsten Schritte im Gehorsam und Vertrauen gegenüber Gott zu gehen. Wenn ich das tue, dann werde ich im Gehen erleben, wie sich Wege ebnen, manche Türen öffnen und ich so am Ende am Ziel ankommen werde.

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