Fotovers-Andacht: „Was ist also der Glaube? Er ist die Grundlage unserer Hoffnung, ein Überführtsein von Wirklichkeiten, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1)

Auch wenn nicht ganz klar ist, wer diesen Brief geschrieben hat und wo die Gemeinde, um die es hier geht, genau angesiedelt war: Die Probleme, die in diesem Brief beschrieben werden, sind universell und können an jedem Ort auftreten. Denn die Mitglieder dieser Gemeinde waren im Laufe der Zeit anscheinend träge geworden. Sicherheit und Bequemlichkeit machten sich breit. Man war nicht mehr bereit, viel für den Glauben zu investieren.

Deshalb startet der Verfasser dieses Briefes einen glühenden Apell und versucht, die Gemeinde aus ihrer Lethargie herauszuführen. Er erinnert sie an die Grundlage, auf der sie stehen: den Glauben. Um klar zu machen, was das konkret bedeutet, führt der Schreiber verschiedene Beispiele von glaubenden Menschen an. Denn besser als jede präzise Begriffsklärung oder theologische Abhandlung zeigen z.B. Noah, Abraham, Sara, Isaak und Josef (s. Heb.1, 1-32) wie Glaube konkret werden kann.

Dadurch wird deutlich: Glaube bleibt nicht theoretisch, sondern wird praktische Auswirkungen haben. Diese Menschen können für uns Vorbilder werden, die uns zeigen, wie Glaube gelebt werden kann. Deshalb werden in der Bibel vielfach Lebenszeugnisse wiedergegeben, die uns motivieren sollen selbst Schritte des Glaubens zu gehen. Darum geht es letztendlich: Diese in der Bibel überlieferten Berichte, sollen ein Ansporn für uns sein. Denn Gott will auch in jedem von uns Glauben wachsen lassen. Im Vertrauen auf ihn können auch wir mutige Schritte des Glaubens gehen.

Zu diesem Thema schreibt Fritz Laubach: „Wenn wir wissen wollen, was Glaube ist, dann müssen wir vielmehr das Leben der Menschen ansehen, denen Gott begegnet ist, das Leben Noahs, Abrahams, Moses und so vieler anderer, deren Zeugnis unauslöschlich in die Offenbarung der Heiligen Schrift eingegangen ist – und müssen uns der Wirklichkeit Gottes öffnen, so wie sie es taten!“ (Wuppertaler Studienbibel, SCM R.Brockhaus, 1960, S. 224) Denn an diesen Beispielen wird deutlich, wie der Glaube Leben verändert. Die erwähnten Menschen beweisen, dass der Glaube eben keine Einbildung oder ein frommes Gefühl ist. Gott hat im Leben dieser Menschen konkret und praktisch eingegriffen.

Daraus kann neue Hoffnung entstehen: Was Gott damals für einen dieser Menschen getan hat, kann er auch heute für mich tun. Darauf kann ich mein Leben gründen – als festes Fundament, das so schnell durch nichts ins Wanken gebracht werden kann.

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