Fotovers-Andacht: „Bleibt mit mir vereint, dann werde auch ich mit euch vereint bleiben. Nur wenn ihr mit mir vereint bleibt, könnt ihr Frucht bringen, genauso wie eine Rebe nur Frucht bringen kann, wenn sie am Weinstock bleibt.“ (Johannes 15,4)

Es kommt auf die Verbindung an. Sowohl zwischen der Rebe und dem Weinstock als auch zwischen dem Schlauch und dem Wasserhahn. Der Schlauch kann nicht aus sich heraus Wasser produzieren –der Hahn bringt das Wasser hervor. Genauso wenig kann die Rebe aus sich selbst Frucht bringen. Für sie ist nur wichtig, dass der Kontakt zum Weinstock nicht abreißt. Denn ohne Weinstock wird die Rebe dürr und ist nicht überlebensfähig.

Doch hier geht es natürlich nicht in erster Linie um Trauben oder Wasserschläuche. Jesus verwendet den Vergleich mit den Trauben und dem Weinstock, um anschaulich zu machen, was er ausdrücken möchte: Wir sollten uns nicht darauf konzentrieren, was wir leisten können. Stattdessen sollten wir darauf achten, in Jesus zu sein. Dann kann, ja dann wird unser Leben Frucht bringen. Eine großartige Zusage, die jegliches Leistungsdenken ausschließt. Denn schließlich entsteht die Frucht ja nicht durch eigenes Bemühen. Die Rebe wird von den Wurzeln und dem Stamm versorgt und muss einfach nur wachsen. Genauso verhält es sich bei mir: Jesus versorgt mich mit allem was ich brauche. Wenn ich mich vertrauensvoll an ihn hänge, wird er mich überreich beschenken.

In diesem Zusammenhang stellen sich mir zwei Fragen: Erstens: Was bedeutet es, mit Jesus vereint zu sein? Zweitens: Wie kann die Frucht, von der hier gesprochen wird, konkret aussehen?

Zur ersten Frage: Nachdem Gott nicht von seinem Wort zu trennen ist und Jesus sogar selbst Gottes fleischgewordenes Wort ist, bin ich der Ansicht, dass Bibellesen dabei eine ganz zentrale Rolle spielt. Und auch das Gebet hat eine sehr wichtige Bedeutung. Denn durch Gebet bekomme ich Klarheit, wohin der Weg führt, den Gott mit mir gehen möchte. Wenn man im Gebet einen Abschnitt aus Gottes Wort auf die eigene Situation überträgt, wird man häufig überrascht sein, wie aktuell und konkret die Bibel heute noch ist. Dabei hilft uns der Heilige Geist, die Bibeltexte auch in unsere heutige Lebenswirklichkeit zu übertragen und sie so tatsächlich lebendig werden zu lassen. Denn schließlich ist Gott nicht passiv und fern – er greift aktiv in unseren Alltag ein und kann unser Leben heute verändern.

Damit kommen wir zur zweiten Frage: Wie kann die Frucht, die Jesus durch mich bewirken möchte, dann konkret aussehen? In der Bibel finden wir auch hierfür Antworten: So werden z.B. im fünften Kapitel des Galaterbriefes die Früchte des Geistes aufgezählt: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit. Anhand dieser Erkennungsmerkmale können wir unsere eigene Verbindung zu Jesus prüfen. In uns als seinen Nachfolgern sollten diese Früchte wachsen. Doch allzu oft vermisse ich persönlich diese Früchte in meinem Leben. Wenn mir das auffällt, kann ich mich daran erinnern: Meine Aufgabe ist es nicht, die Früchte hervorzubringen, sondern meine Beziehung zu Jesus zu vertiefen.

Wie die Rebe vom Weinstock abhängig ist, bin auch ich von Jesus abhängig. Demütig kann ich die Früchte, die er mir schenkt, dann aus seiner Hand annehmen.

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