Fotovers-Andacht: „In allem, was er plant und ausführt, ist er vollkommen und gerecht.“ (5. Mose 32,4)

Wenn man sich mit dem Leben des Mose beschäftigt, merkt man sehr schnell, dass es Höhen und Tiefen gab: Als Baby mit knapper Not dem Tod durch den grausamen Befehl des Pharaos entkommen, wurde er von dessen Tochter adoptiert und am Hof des Pharao erzogen. Dort lebte er zunächst sehr bequem, bis er fliehen musste. Denn in seinem Zorn erschlug er einen Ägypter, der als Aufseher über die israelitischen Sklaven gesetzt war und musste deshalb die Rache des Pharaos fürchten. So floh er zunächst nach Midian und arbeitete dort als Hirte.

Von dort berief ihn Gott, sein Volk Israel aus der Sklaverei zu befreien. Er folgte dieser Berufung, kehrte nach Ägypten zurück und trat vor den neu gekrönten Pharao Ägyptens. Nachdem Gott durch zehn Plagen klar machte, dass er selbst für dieses Volk kämpfte, musste der Pharao das Volk ziehen lassen. Vierzig Jahre lang führte Mose das Volk durch die Wüste und musste immer wieder miterleben, wie es sich gegen Gott stellte, murrte und aufbegehrte. Doch gleichzeitig erlebte Mose Gott auf sehr intensive Weise – wie z.B. auf dem Sinai, wo Gott ihm die zehn Gebote offenbarte.

Es stellte sich die Frage: Licht und Schatten, positive und negative Erfahrungen – was bleibt am Ende bestehen? Und vielleicht noch viel wichtiger: Wie sollte es mit Gottes Volk weitergehen, wenn Mose einmal nicht mehr da wäre? Als Antwort auf diese Fragen gewährte Gott Mose einen Einblick in die Zukunft seines Volkes.
Das, was Gott ihm offenbarte, sollte Mose in einem Lied aufschreiben. Es sollte den Israeliten zu seiner Zeit das Handeln Gottes in Erinnerung rufen. So sollte dieses Lied „als Zeuge“ (5.Mose 31,19; GNB) für Gott unter den Israeliten stehen.

Der vorliegende Vers stammt aus diesem Lied. Darin wird deutlich: Der Weg Gottes mit Israel ist nicht immer problemlos und einfach. Doch „in allem, was er plant und ausführt, ist er vollkommen und gerecht.“ (5.Mose 32,4; GNB) Mose hat in seinem langen Leben gelernt, genau darauf zu vertrauen – weil er erlebt hat, dass diese Wahrheit durch keine noch so schwierigen Umstände ins Wanken zu bringen ist.

Dieser Gedanke kommt auch in dem Foto zum Ausdruck. Der siebenarmige Leuchter steht für die Vollkommenheit Gottes. Denn die Zahl Sieben steht in der Bibel häufig für Ganzheit: An sieben Tagen hat Gott die Erde erschaffen (1.Mose 1 – 1.Mose 2,4), Josua sollte die Stadt Jericho siebenmal umrunden, bevor er sie einnehmen konnte (Josua 6,1-16) und Naaman sollte siebenmal im Jordan baden, um von seinem Aussatz ganz geheilt zu werden (2.Könige 5,7-14). Das sind nur drei Beispiele von vielen. Die Zahl sieben unterstreicht, dass Gott am Handeln ist. Und nachdem Gott in seinem Handeln immer vollkommen ist, sind auch seine Pläne, die er nicht nur mit den Menschen damals, sondern auch mit uns heute hat, perfekt.

Hierin besteht übrigens ein krasser Gegensatz zwischen den Plänen Gottes und unseren menschlichen Plänen. Denn das, was wir als Menschen planen können, wird nie perfekt sein. Wir sind nie vollkommen – und werden immer wieder schuldig werden. So zeigt es auch die leidvolle Geschichte Israels, die Mose in diesem Lied schon im Voraus beschrieb. Und trotzdem hat Gott mit jedem von uns einen guten und vollkommenen Plan, den er mit uns umsetzen möchte. Wie das in meinem Leben konkret aussieht, möchte ich immer mehr entdecken.

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