Fotovers-Andacht: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30)

Klar, unmissverständlich und umfassend bringt dieser Satz auf den Punkt, worauf das Leben Jesu hinzielte: Sein Versöhnungswerk und sein Sterben am Kreuz. Denn seit dem Sündenfall leben die Menschen unter der Herrschaft der Sünde und hatten keine Möglichkeit, mit Gott in Beziehung zu treten. Bei aller Anstrengung blieben die Menschen rettungslos und hoffnungslos verloren. Sie waren dem Tod hilflos ausgeliefert und konnten sich aus dieser Situation selbst auch nicht befreien.

Doch weil Gott trotzdem eine Beziehung zu uns haben möchte, musste Jesus Mensch werden und sterben. Nur durch dieses stellvertretende Opfer ließ sich die Trennung zwischen Gott und Mensch aufheben. Denn das, was wir nie tun könnten, tut Gott: Er bietet uns einen Weg an, durch den wir wieder Zugang zu ihm haben können. Jesu Leiden und Sterben war der einzige Weg. Jesus musste in den Tod gehen, damit wir ewiges Leben haben können.

Mit dem Sterben Jesu ist alles „vollbracht“ – das Ziel seines Lebens (und Sterbens) ist erreicht: Die Vergebung aller Sünden vor Gott. Deshalb erwartet uns das ewige Leben und wir können für immer beim Vater sein. Zumindest mir geht es so, dass diese Botschaft beinahe unglaublich klingt. Die fast unerträglichen Schmerzen, die Jesus erduldet hat, um mich loszukaufen, übersteigen meinen Verstand. Jesus hat damit alles, was mich von Gott trennt, ein für alle Mal beseitigt.

Trotzdem muss ich dieses Geschenk immer wieder bewusst annehmen und mein Leben danach ausrichten. Denn wenn ich mir vor Augen führe, dass dieses Sterben wirklich mir persönlich gilt, hat das für mein Leben Auswirkungen. Die Dankbarkeit für dieses unvorstellbare Opfer führt dazu, dass ich immer mehr so leben möchte, dass mein Leben Gott Ehre macht. Denn das, was Jesus tat, gilt nicht nur mir. Seine Gnade soll alle Menschen erreichen. Deshalb möchte ich die beste Nachricht der Welt weitergeben und jeden dazu einladen, dieses Geschenk ebenfalls anzunehmen.

Wobei ich zugeben muss: Man muss schon ein bisschen darüber nachdenken und noch etwas mehr wissen, damit aus der Nachricht vom Tod Jesu eine gute und frohe Botschaft wird. Auch das Foto wirkt erstmal nicht sehr freundlich und einladend: Die kahlen Bäume erinnern an die beiden Sträflinge, die mit Jesus gekreuzigt wurden. Und schließlich steht in der Mitte das Kreuz, an dem ein Corpus zu sehen ist. Düster, dunkel, fast ein bisschen beängstigend – auf jeden Fall kein sehr einladender Ort. Doch diese düstere Stimmung hilft mir, das Karfreitagsgeschehen bewusst nachzuvollziehen. Und es ist gut, sich dem auszusetzen, um tatsächlich zu begreifen, was Jesus für mich getan hat.

Umso heller kann dann die Osterfreude sein: Denn Jesus blieb nicht am Kreuz! Er ist auferstanden und lebt! Karfreitag und Ostern gehören untrennbar zusammen. Nur gemeinsam ergeben diese beiden Botschaften Sinn – und nur gemeinsam können sie in meinem Leben ihre Wirkung entfalten und Frucht bringen, wenn ich an sie glaube.

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