Fotovers-Andacht: „Einst standet ihr Gott fremd und feindlich gegenüber und habt das durch eure bösen Taten gezeigt. Aber weil Christus in seinem menschlichen Leib den Tod auf sich nahm, hat Gott jetzt mit euch Frieden gemacht. Als sein heiliges Volk steht ihr jetzt rein und fehlerlos vor ihm da.“ (Kolosser 1,21-22)

Wenn ich über diesen Bibelvers nachdenke, ist für mich der große Kontrast auffällig, um den es hier geht. Die Spannung, die in diesen beiden Versen steckt, ist jedenfalls kaum zu übersehen. Auf der einen Seite negative Begriffe wie fremd, feindlich, böse Taten – und schon im nächsten Satz Begriffe wie Frieden, rein, fehlerlos. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und weshalb kann Paulus beides fast in einem Atemzug erwähnen?

Die erste Tatsache, die Paulus ins Feld führt, lautet: Wir sind Fremde und Feinde Gottes und können aus uns heraus nur böse Taten vollbringen. Das klingt erstmal nicht so freundlich und ich bin geneigt, Paulus zu widersprechen. Es gibt schließlich Menschen, die ohne Gott leben, aber moralisch hoch anständig sind und viele gute Taten tun. Aber wenn ich so argumentiere, richte ich nach meinen Maßstäben und nicht nach den Maßstäben Gottes. Denn nach der Definition des Paulus ist alles, was nicht aus der Verbindung zu Gott heraus geschieht böse – egal wie moralisch hochstehend es zu sein scheint.

Entweder es ist offensichtlich böse, so wie der Gesichtsausdruck des Mannes auf dem Foto, oder es ist weniger offensichtlich und kann sogar wohltätig oder hilfreich erscheinen. Doch egal, wie unser Verhalten im Detail aussieht, Gottes Urteil ist klar. Es ist böse! Da stellt sich für mich die Frage: Wie kann man aus diesem Dilemma heraus kommen?

Die Antwort: Die Initiative geht von Gott aus. Alle menschlichen Versuche, die zerstörte Beziehung zwischen Gott und uns wieder in Ordnung zu bringen, sind zum Scheitern verurteilt. Deshalb hat Gott selbst seinen Sohn auf die Erde gesandt, um uns aus diesem Dilemma zu befreien. Ein unglaubliches Angebot! Das stellt alles auf den Kopf und verändert unser Verhältnis zu Gott so grundlegend, dass aus der ehemaligen Feindschaft mit Gott Frieden und Freundschaft werden kann.

Unsere einzige Aufgabe besteht darin, dieses Geschenk anzunehmen. So fordert Paulus die Empfänger des Briefes auf, den Glauben zu bewahren und ihre Hoffnung auf das Evangelium zu setzen. Auf diese Weise können wir „rein und fehlerlos“ vor Gott stehen. Welch wunderbare Zusage!

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